- 873 -

1254. Juni 4.

prid. non. Jun.

In colloquio, quod habitum est in Wratizlavia, cum de liberatione comitis Mrozkonis tractaretur et de structione castrorum ordinaretur. Heinrich, Herz. von Schlesien, urkundet, dass Mich., der Sohn des weiland Daliborius, im Eintausch gegen sein nahe dem Kloster Heinrichau gelegenes Erbgut von dem letzteren erhalten habe das Klostergut Niclawitz bei Ranchow (den Ort bezeichnet die noch heut vorhandene Rankenmühle) mit voller Aussaat, wobei der Abt die auf Michaels Gute angesiedelten Deutschen mit 80 Mark auskaufte und ihnen dazu noch anderes Land anwies. Den Rest des Gutes will Michael Niemandem als dem Abte verkaufen oder vertauschen. Der Letztere erhält auch noch eine Mühle in Crasitz (Kraswitz b. Münsterberg).

Z.: Bisch. Thomas, Rambold, Kanzler Herzog Konrads, Joh. Ossyna, Paul Slupowitz, Stanizlaus, Unterkämmerer des Herzogs Heinrich, Sulizlaus, Sohn des Barth., der mit dem Kämmerer Zabrat das Gut des Michael umgangen hat. Ein Zusatz besagt dann noch, dass obengenannter Gr. Sulizlaus genannt Irdzehc (im Auftrag des Herzogs) das Erbgut Nyclawitz und die obengenannte Mühle zugewiesen und umgrenzt hat.


Stenzel, Gründungsbuch von Heinrichau S. 38, verglichen mit dem in der fürstbischöflichen geheimen Kanzlei aufbewahrten mit den Siegeln der Herzoge Konrad, Heinrich (dem älteren Siegel) und dem des Bischofs (das Herzogs Boleslaws ist verloren gegangen, nicht das Herzogs Konrads, wie Stenzel irrthümlich angiebt), versehenen Originale.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.